In Vorfreude auf den Besuch auf meiner Lieblingsinsel in den Osterferien, hier eine Ode:

 

Kreta                           30.03.2017

 

Kommt, es hebt sich vor dem Himmel,

eingerahmt von tiefer Bläue

schon die lang Ersehnte,

eingetaucht in gischtumsprühtes Sonnenlicht!

Weit umspannt sie ganz der Augen Weite

Goldnes Band von Bergen, Tälern,-

Grüne Wein-Olivensprenkel

Mischen sich mit ausgestreutem Häuserweiß:

Wieder seh ich sie wie eine nie Erblickte,

 

doch zugleich grüßt sie als alte Heimat mich!

 

 

 

 

 

 

Ob in Griechenland oder in Deutschland, der Frühling kommt langsam. Die Vögel singen morgens schon ihr Lied! Es ist wunderschön und macht Lust auf das Leben!

 

Frühlingsgesang der Vögel

 

 

 

Singt, ihr zarten, sachten Wesen

 

Mir von hellen Nächten,

 

deren Zauber leis die Luft erfüllt.

 

Lenkt mein Sinnen ab von tiefen Seufzern

 

Hin zu Freude, die mein Herz betört.

 

In diesem Blog möchte ich alle paar Tage ein Gedicht von mir veröffentlichen. Die Themen können variieren, je nach Lust und Laune. Ich freue mich auf Leser, die sich von meinen Worten gerne berühren lassen.

 

Gedanken über die Stimme des Herzens und die Qual der Wahl      22.03.2017

 

Stillstand

 

 

 

Mein Herz steht still,

 

denk ich an dich.

 

Dein Herz, das will

 

Meins schlagend für sich.

 

Dein Herz schlägt schrill,

 

es schlägt für mich.

 

Doch meins steht still,

 

denk ich an dich.                     02.09.1983

 

 

 

Elegie

 

 

 

Wie ungerecht ist die Stimme des Herzens!

 

Will ich gehorchen dem eigenen Klang,

 

bricht dem andern das Lebensglück;

 

Lass ich die meine verhallen,

 

Springt mir mein Herz entzwei!        29.08.1983

 

 

Die Wählerische

 

 

 

Großer Gott, was will ich nur?

 

Bin ein ganz verdammter Tor!

 

Dieser zählt zu viele Jahre,

 

Jener hat ´nen kleinen Bauch,

 

Hat auch nicht die meisten Haare,

 

Doch des And´ren Geist ist Rauch.

 

 

 

Alle stehen bei mir Schlange,

 

Wollen immer bei mir sein.

 

Doch ich klage und ich bange,

 

Wann mein Märchenprinz kehrt ein.

 

Nie werd´ ich das Glück so finden,

 

Muss mich schon mal überwinden.

 

 

 

Aus so manch hässlichem Ding

 

Schlüpft schon mal ein Schmetterling! 1983

 

Heute ist es ein Gedicht über die Leidenschaft...

 

Besessen

 

 

 

Zeig mir deine Augen…

 

Gib sie mir!

 

Ich kann es kaum glauben…

 

Du bist hier,

 

ganz nah bei mir…

 

Deiner warmen Hände Wellen

 

Strömen über mich…

 

Lassen mich vergessen…

 

Lassen mich besessen

 

sein..

 

Von dir!                              2015

 

In diesen weltpolitisch unruhigen Tagen kommt mir ein Gedicht von mir in den Sinn, das sich darauf bezieht, dass man vor bestimmten Ereignissen die Warnungen von Menschen nicht wahrnimmt, die negative Entwicklungen vorhergesehen haben. Es ist also wieder ganz aktuell.

 

Prophezeihung

 

Ach, wer traut denn schon der Warnung,

die so manch‘ hagrer Prophet,

hoch dem Volk entgegenschleudert –

dass es nicht so weitergeht!

Nur ganz Wenige, ganz Zarte

Fangen scheue Blicke auf –

Sie allein spüren das Harte,

das in dieser Wahrheit liegt!         1982

 

Wir alle haben wenig Zeit für uns, für die Anderen, die wir lieben und mögen und für Dinge, die wir gerne tun. Also, wo ist die Minute, die immer fehlt...?

 

Zeitfragen

 

 

 

Wo ist die Minute,

 

die immer fehlt,

 

die Sekunde,

 

die schnell verweht?

 

Wo ist der Augenblick,

 

der gerade zählt,

 

der Moment,

 

der niemals geht?                15.06.1985

 

 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Leben mich davonträgt. Das habe ich in diesem Gedicht ausgedrückt.

 

Weg durch die Zeit

 

 

Der Baum der Zeit birgt mich

 

In seinen großen Schwingen.

 

Sie tragen mich hoch hinauf –

 

Ich vergesse die Angst zu fallen,

 

und doch – wo eben noch Leben und Treiben –

 

jetzt neuer Wolken Spiel.

 

Sie tragen mich weiter,

 

bis andre mich bergen in ihren Schwingen –

 

sie lassen mich fahren

 

zu neuen Sphären.

 

Angeregt durch einen Gedankenaustausch - hier nun ein Gedicht zu dem Gefühl, dass man manchmal mit dem Herzen besser sieht als mit den Augen.

 

Der blinde Liebende

 

Seelenfreude leuchtet aus dir, Menschenkind –

 

Kann es sein, dass wir uns ähnlich sind?

 

Deiner Augen Blitze, mir sind sie wie Wellen,

 

deiner Hände Griffe, mir sind sie wie Streicheln,

 

seh erahnend dein Gesicht, du Menschenkind,

 

Sind denn alle sehend blind?

 

Lass mich gern von deiner Sonn‘ umströmen,

 

mich im Schattenreich von dir verwöhnen.

 

Lieber ist mir tausendfach dein’s Herzens Nähe,

 

als wenn ich nur dein’s Körpers Schönheit sähe!         1983

 

 

 

Auch hier in Athen ist nun der Frühling eingekehrt - der wunderbare blaue Himmel lockt. Also lasst uns das Beste aus diesem Tag machen!

Carpe Diem

 

 

 

In des Tages hellen Blaues Strahlen schau hinein,

 

hör der wilden Vögel Flügelschlag

 

und der dunklen Bäume grüne Blätter rauschen,

 

Nimm des Augenblickes warme Wohligkeit

 

In deiner Gedanken Widerschein.